Liebe Kinder, ich begrüße euch im Entenland

... ein Platz zum Wohlfühlen

Liebe Kinder, ich begrüße euch im Entenland

12. Juli 2023 Das ist los bei uns

Die Zeit vom dritten bis zum sechsten Lebensjahr bezeichnete Jan Amos Comenius (1592-1670) als „Die vier goldenen Jahre der Erziehung und Bildung“.

In diesen vier Jahren wird ein Kapital für das Leben angelegt, von dessen Zinsen auch die Gemeinschaft, der wir angehören, profitieren wird. Diese Anregungen und Gedanken waren Grundlage für die Entstehung der Projekte „Entenland“ und „Zahlenland“, das von Gerhard Preiß, ehemaliger Professor an der Pädagogischen Hochschule Freiburg, entwickelt wurde. 

Im „Enten- und Zahlenland“ erfahren Kinder im Alter von zweieinhalb bis sechs Jahren mathematische Bildung als ein intensives und unterhaltsames Erlebnis. 

Wir, vom Johannes Kindergarten, haben uns dafür entschieden, das Projekt „Entenland“ in unsere Kindergartenarbeit aufzunehmen. Da dies auch finanziell ein größeres Projekt ist, sind wir dankbar, dass die Kirchengemeinde die Kosten hierfür übernommen hat. Eine Kiste mit mehr als 100 Utensilien und passender Lektüre sind darin enthalten. 

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Das „Entenland“ wird in sechs Lernfelder eingeteilt. Es geht dabei um Farben, Formen, Zählen/ Würfeln, Räumliche Figuren/ Gewichte, Höhen/Längen, Vorher/Nachher und Jahreszeiten. 

Jedes Lernfeld verfolgt seine speziellen Bildungsziele, die dazu beitragen, die individuellen Begabungen der Kinder zu wecken und zur Entfaltung zu bringen. 

Einmal sortieren die Kinder Gegenstände nach ihrer Farbe und nach ihrer Form. Für den Vorgang des Sortierens ist die bewusste Unterscheidung von innen und außen erforderlich. Welche Bausteine liegen in diesem Reifen? Welche liegen außerhalb? Die Kinder sollen ihre Aufmerksamkeit dabei auf zwei Eigenschaften, die ein Gegenstand zeigt, richtig zuordnen und benennen können z.B., dass der Baustein „eckig und gelb“ oder „eckig und blau“ sein kann. Das Zählen von eins bis zehn begleitet alle Lernfelder. 

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Höhepunkt im „Entenland“ ist mitunter, wenn die Erzieherin sich das Kostüm der Ente Oberschlau überstülpt. Diese Ente hält sich für besonders schlau, überschätzt aber ständig ihre Fähigkeiten. Sie ist schusslig und kommt mit Problemen gar nicht zurecht. Am Ende nimmt sie dankbar die Hilfe der Kinder in Anspruch. Die Auftritte der Ente Oberschlau sind für die Kinder höchst unterhaltsam, sie treten hier als Lehrende auf und erleben so unmittelbar ihre Selbstwirksamkeit. 

Der Ablauf einer Stunde im Entenland folgt einem wiederkehrenden Ritual. Das Begrüßungs- sowie das Abschiedslied sind immer gleich. Dazwischen sind Wiederholungen, Vertiefungen und Neues. Mal in Form von Rätseln, Bewegungsspielen oder Geschichten. Begleitet wird das Projekt mit einem Entenbuch. Darin spiegelt sich die Stunde wider. Lag der Schwerpunkt dieser Lerneinheit beispielsweise auf der Farbe Gelb, so zeigt die Seite im Buch eine Zitrone, eine Ente oder eine Sonne, die abschließend von den Kindern angemalt werden dürfen.

Im Oktober starteten wir das „Entenland“ mit unseren drei- und vierjährigen Kindern. Jeden Freitagmorgen trifft sich die Gruppe mit der zuständigen Erzieherin, um ein weiteres Lernfeld des „Entenlandes“ kennenzulernen und zu erarbeiten. 

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